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Bear Napa

So geht es napa

Nach mehreren Zitteranfällen hat man beim Bären Napa Epilepsie festgestellt

22.9.2020

Napa, der erste Bär, der ins Arosa Bärenland einzog, leidet an Epilepsie. Die neurologische Krankheit wurde während des Sommers festgestellt, als Napa Krampf- und Zitteranfälle erlitt. Nach einer längeren ruhigen Phase kam es Anfang September wieder zu Anfällen.

Daraufhin wurde Napa tierärztlich untersucht. Dabei wurde beim Bären Blut entnommen und analysiert. Mit dieser Blutuntersuchung erhoffen wir uns, Aufschlüsse über die Wirkung der Medikamente zu erhalten, die seit einigen Monaten an den Bären abgegeben werden. Um das Blut zu entnehmen und den Bären zu untersuchen, wurde Napa narkotisiert. Man konnte erfreulicherweise keine Organveränderungen feststellen, und auch die Blutwerte würden sich in einem normalen Bereich bewegen. Wir sprechen zurzeit von einer idiopathischen Epilepsie, deren genaue Ursache unbekannt bleibt, was auch bei Menschen oft der Fall ist. Wir möchten nun die minimale Medikamentendosis ausloten, bei der Napa ein erfülltes Leben ohne Anfälle führen kann. Es handelt sich dabei um die gleichen Medikamente, die auch ein Mensch mit Epilepsie nimmt.

Vollständige Heilung ist sehr unwahrscheinlich

Die Chance einer vollständigen Heilung von Epilepsie ist sehr klein. 

«Die deutlich wahrscheinlichere Prognose ist, dass wir Napa für den Rest seines Lebens mit Medikamenten so begleiten können, dass er ein gutes Leben führen kann.»

Hans Schmid, wissenschaftlicher Leiter

Nebst dem gesundheitlichen Zustand des Bären ist der soziale Aspekt der Krankheit ebenfalls ein Grund zur Sorge. Napa ist der dominante Bär. Vom Freiland ist bekannt, dass, wenn ein dominanter Bär geschwächt ist, dies ein anderer Bär merkt und seine Chance eines Rangwechsels packt. Um Rangkämpfe zu vermeiden, habe man in den letzten Wochen die Männchen getrennt voneinander gehalten. 

Napa hat sich zwischenzeitlich gut erholt und zeigte seit dem 19. September 2020 keine offensichtlichen Schwächen mehr. Deshalb durften die drei Bären einen Tag später wieder alle zusammen die gesamte Anlage nutzen. Bei der Begegnung zwischen Napa und Meimo hat es keine Auseinandersetzung gegeben, Meimo ist gewichen.

Die nächste Herausforderung könnte die bevorstehende Winterruhe werden. Wenn Napa schläft, kann man ihm ja keine Medikamente verabreichen. Es sei noch unklar, wie sich die Epilepsie im Winter bemerkbar mache. 

Für die Winterruhe stellen Bären ihre Physiologie um. Da wir die genaue Ursache der Epilepsie nicht kennen, wissen wir auch nicht, wie sich die Krankheit während der Winterruhe entwickelt.

Da Napa über Video 24 Stunden überwacht wird, können wir in Abhängigkeit des Verhaltens des Tieres rasch reagieren und angepasst handeln. Mit der momentanen Situation sind wir aber zufrieden. Napa geht gern baden und frisst wieder viel. Er hat sogar wieder zugenommen, und wir sind eigentlich guten Mutes.

Hansi

Wissenschaftlicher Leiter

«In einer natürlichen Landschaft für Bären und Besucher arbeiten zu können, ist für mich fantastisch.»

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