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Amelia und Meimo feiern ihr 1-jähriges Jubiläum im Arosa bärenland

Die beiden Bären Amelia und Meimo sind am 1. Februar 2019 in Arosa angekommen. Zeit für eine Verhaltensanalyse aller Bären.

1.2.2020

Eindrückliche Verhaltensentwicklung der Bären

Das Ziel im Arosa Bärenland ist, dass einst misshandelte, traumatisierte und verhaltensgestörte Bären in einer naturnahen Landschaft ihre eigenen Bedürfnisse ausleben können und lernen, sich artgemäss zu verhalten. Die Verhaltensentwicklungen der drei Aroser Bären zeigen, dass dies möglich ist.

 

Napa

Nach der Ankunft von Napa im Sommer 2018 lief er täglich 5-8 Stunden entlang eines Gitters hin- und her. Das wird als schwere Verhaltensstörung bezeichnet. Nahrung suchen kannte er nicht und er hielt sich ausschliesslich im flachen Gelände auf. Er lernte aber schnell, dass er erfolgreich Nahrung suchen kann und auch steile Geländestrukturen ungefährlich sind. Als er nach ca. 6 Wochen in der Lage war, die Aussenanlage weitgehend zu nutzen, verringerten sich die Verhaltensstörungen auf täglich 1-3 Stunden. Im vergangenen Sommer kam für Napa eine neue natürliche Herausforderung dazu. Er musste das Streifgebiet mit zwei weiteren Bären teilen und er erkundigte sich ständig, wo sich die Artgenossen aufhielten. Das sinnlose Hin- und Herlaufen entlang eines Gitters verringerte sich auf täglich 0-45 Minuten. Die Verhaltensentwicklung während den ersten 1.5 Jahren zeigt, dass Napa auf dem richtigen Weg ist.

Amelia und Meimo

Bei Amelia und Meimo lief es ganz anders. Nach ihrer Ankunft am 1. Februar 2019 lief Meimo in den ersten Nächten 5-8 Stunden entlang der Gitter hin- und her. Amelia zeigte jedoch keine Verhaltensstörung. Als die beiden im Spätfrühling die Aussenanlage betraten, erkundeten sie unzertrennlich die ganze Umgebung. Sie gruben unter einer Tanne eine Nestmulde und übernachteten in den ersten zwei Nächten gemeinsam darin. Danach entschieden sie sich, natürlicherweise einzelgängerisch zu leben. Sie schliefen von nun an in getrennten Nestern und waren auch tagsüber alleine unterwegs. Sie beschäftigten sich weitgehend mit der natürlichen Nahrungssuche. Erstaunlicherweise zeigte Meimo von da an nie mehr eine Verhaltensstörung. Amelia hingegen begann, zwischenzeitlich entlang von Gitterstrukturen während 0.5-2 Stunden hin- und herzulaufen. Wir sind gespannt, wie sich das Verhalten von Amelia und Meimo im nächsten Sommer entwickelt.

Das Ziel, den Bären eine möglichst naturnahe Landschaft zu bieten, um das natürliche Verhalten zu fördern und den Verhaltensstörungen vollständig vorzubeugen, haben wir Bärenpfleger/-innen stets vor Augen. Wir werden weiterhin unser Bestes geben. 

Hansi

Wissenschaftlicher Leiter

«In einer natürlichen Landschaft für Bären und Besucher arbeiten zu können, ist für mich fantastisch.»

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